In unserem wöchentlichen Privacy Update stellen wir Ihnen Wichtiges zu den Themen Datenschutz, digitale Wirtschaft, Technologie und vielen anderen Bereichen vor. In dieser Woche geht es um: Die Datenübermittlung zwischen WhatsApp und Facebook, Jungendschutzfilter in Browsern, Googles Zertifizierung unter dem EU-US-Privacy-Shield, einen neuen Beschluss des gemeinsamen Gremiums der deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden – des sogenannte Düsseldorfer Kreises – und um Argumente für die Abschaffung von Bargeld.
WhatsApp: Messenger wegen Datenübermittlung an Facebook abgemahnt
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat in einer Pressemitteilung bestätigt, das Unternehmen WhatsApp abgemahnt und zu einer Unterlassungserklärung bis zum 21. September aufgefordert zu haben. WhatsApp wollte sich vorbehalten, persönliche Daten an seinen Mutterkonzern Facebook übermitteln zu können. Nutzer der Messenger-App konnten bis gestern den neuen allgemeinen Geschäftsbedingungen widersprechen.
- Zur Mitteilung des Bundesverbands der Verbraucherzentralen: Daten ohne Schutz: WhatsApp überschreitet rote Linie.
Effektiver Jugendschutz: Filter für Browser
Schutzmechanismen im Internet müssen in Bezug auf jugendbeeinträchtigende und jugendgefährdende Inhalte dem neuen technologischen Stand angepasst werden. Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) spricht sich dafür aus, Filter im Browser zu verankern, damit auch verschlüsselte Verbindungen für Kinder und Jugendliche sicher werden.
- Mehr Infos dazu auf „Heise“: Jugendschützer rufen nach ‚Pornofiltern‘ in Browsern und Betriebssystemen.
- Das Gutachten Perspektiven des technischen Jugendschutzes finden Sie auf „jugenschutz.net„.
Google unter EU-US-Privacy-Shield zertifiziert: Analytic Dienste werden umgestellt
Bisher hat Google in dem Vertrag zu den Analystics-Diensten stets auf die Safe-Harbor-Zertifizierung verwiesen – nun hat das Technologieunternehmen die Grundlage für eine etwaige Datenübermittlung in die USA geändert. Google ist in den Vereinigten Staaten seit dem 22. September 2016 unter dem EU-US-Privacy-Shield zertifiziert. Das aktualisierte Vertragsformular nimmt nunmehr Bezug auf das neue Datenschutzabkommen zwischen der EU und den USA.
- Mehr dazu auf „delegedata.de“: Google Analytics: Neuer Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung für deutsche Unternehmen verfügbar.
- Den neuen Vertrag von Google Analytics zur Auftragsdatenverarbeitung finden Sie auf der offiziellen Seite des Unternehmens.
Düsseldorfer Kreis: Bisherige Einwilligungen sind auch in Anbetracht der DSGVO weiterhin wirksam
In einem Beschluss geht das gemeinsame Gremium der deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden, auch Düsseldorfer Kreis genannt, davon aus, dass bisher wirksam erteilte Einwilligungen auch weiterhin gelten. Sofern sie freiwillig erteilt und nicht von einem Erklärenden unter 16 Jahren abgegeben worden sind. Obwohl nach Artikel 13 der Datenschutz-Grundverordnung neue Informationspflichten gegenüber dem Betroffenen bestehen, sind diese nicht Wirksamkeitsvoraussetzung einer Einwilligung gemäß der Datenschutz-Grundverordnung.
- Hier geht es zum Beschluss: Fortgeltung bisher erteilter Einwilligungen unter der Datenschutz-Grundverordnung.
Kein Bargeld mehr: Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff argumentiert gegen Geldscheine
Seit mehr als 20 Jahren ist der Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Rogoff von der Harvard University gegen Bargeld. In seinem neuen Buch Der Fluch des Geldes legt er seine Argumente nun erneut dar. Laut Rogoff werden große Scheine hauptsächlich für illegale Zwecke verwendet und sollten daher schrittweise abgeschafft werden – kleines Papiergeld und Münzen sollten allerdings in der Zirkulation bleiben. Was wäre eine Alternative? Zum Beispiel Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin.
- Bei „Technology Review“ lesen Sie mehr über Rogofs Sichtweise.